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Die Grundschulen von Bayrischzell und Elbach passen ihren Sportunterricht der Pandemie an

Kinder in bunten Anoraks und Skihosen bewegen sich noch etwas unsicher über den verschneiten Sportplatz hinter der Elbacher Grundschule. „Ist das cool!“, ruft Jakob seinem Freund Quirin zu. Der wühlt sich gerade lachend und prustend aus dem rund 40 Zentimeter tiefen Pulverschnee, in den er gefallen ist. An seinen Füßen trägt er zwei überdimensionale Schuhe. Wie ein Yeti stapft er damit weiter.

So sieht unter anderem die Notbetreuung der GS Elbach in der Corona-Pandemie aus. Nach den Herbstferien, als erneut die Turnhallen für den Sportunterricht gesperrt werden mussten, suchten Rektor Michael Hutzl und sein Kollegium nach alternativen Bewegungsmöglichkeiten für die Schüler im Freien. Schnell war die Entscheidung gefallen. Es sollten Zipflbobs, Rutscherl und Schneeschuhe für die GS Elbach und die GS Bayrischzell besorgt werden.

Obwohl sich die Beschaffung der Schneeschuhe aufgrund der geschlossenen Skigebiete und dem regen Interesse der Menschen an alternativen Sportmöglichkeiten schwierig gestaltete, fand sich letzten Endes doch noch ein ausreichendes Kontingent.

Nun musste die neue Wintersportausrüstung nur noch irgendwie finanziert werden. Rektor Hutzl streckte auf der Sponsorensuche vorsichtig seine Fühler aus und wurde von der Großzügigkeit und Spendenbereitschaft positiv überrascht: „Die Raiffeisenbank und die Kreissparkasse sagten spontan und unbürokratisch ihre umfangreiche Unterstützung zu, so dass eine Anschaffung der Sportgeräte sogar in Klassenstärke möglich war.“

Dazu kamen noch die Spenden von drei Firmen aus der Elternschaft: Amplid GmbH, m2 Immobilien Fischbachau und birnblau Landschaftsarchitektur sowie ein Betrag der Gemeinde Bayrischzell. „Jetzt sind unsere beiden Schulhäuser wirklich gut aufgestellt mit unseren 30 Paar Langlaufski, den 50 Paar Schneeschuhen, den Bobs und Rutscherln“, freut sich Hutzl. Auch in der Mittagsbetreuung fänden diese Gerätschaften viel Zuspruch.

Bleibt zu hoffen, dass Frau Holle ein Einsehen hat und nochmals in den kommenden Wochen aktiv wird. Dann könnten auch die übrigen Schüler, die bisher im Distanzunterricht waren, die neuen Sportgeräte ausprobieren.

Inzwischen bewegen sich die Kinder in der Notbetreuung schon ziemlich sicher mit den Schneeschuhen über den Sportplatz. „Machen wir das morgen wieder?“, will Joschi noch wissen, bevor er mit roten Wangen seine Ausrüstung aufräumt.

Sonja Nemecek